Nascom Journal

  

September 1982 · Ausgabe 9

wobei XXXX die Länge des Programms (in Hex) ist.

Das Programm hat nun wohl eine neue Startadresse, lauffähig ist es hier allerdings noch nicht, wenn es direkte Sprünge oder Unterprogrammaufrufe enthält. Das Programm muß nun also nach solchen Befehlen durchforscht werden. Die Adressen werden in oben beschriebener Weise abgewandelt.

In unserem Beispielprogramm liegt ein Aufruf bei C68 vor. Das Unterprogramm liegt innerhalb des eigentlichen Programm-Speicherbereichs und wird folgendermaßen geändert:

1C68  CD 01 1D

Liegt die aufgerufene Adresse außerhalb, so wird (hauptsächlich bei T2/​T4-Programmen) mit größter Wahrscheinlichkeit ein Unterprogramm aus dem Betriebssystem vorliegen. Bei Verwendung des gleichen Systems, kann die Adresse stehen bleiben, beim Umschreiben auf einen anderen Monitor muß die Adresse geändert werden oder (wie bei Nassys) ein indirekter Aufruf eingetragen werden. Mehr zu den monitoreigenen Unterprogrammen im nächsten Heft.

Die Adressen für direkte Sprünge werden als nächstes modifiziert. So wird aus. JP D80 – JP 1D80 oder aus JP Z F00 – JP Z 1F00.

Wird eine Adresse mit einem Wert geladen, so ist auch meist eine Änderung notwendig. In unserem Beispiel:

1C52 : 0F03 liegt innerhalb des Programms und wird geändert (32 03 1F).

1C57 : 0F07 liegt ebenfalls innerhalb. Die Änderung lautet 32 07 1F.

Ebenso verfährt man bei 1C5D. Bei 1C63 liegt wahrscheinlich ein Zahlenwert vor, der nicht geändert werden darf, denn 000C liegt nicht innerhalb des Programms und auch nicht im Arbeitsspeicher des Monitors (hier könnten z.B. die Adressen für ARG1 bis ARG3 mit Werten geladen werden).

1C60 : 0BCA liegt ebenfalls außerhalb des Programms. Es ist eine Adresse aus dem Bildwiederholspeicher (Bildschirm 080A bis 0BF9) und wird natürlich beibehalten.

Man sieht, daß etwas Überlegung dazugehört, um festzustellen, wann es sich um Adressen aus dem Programmbereich handelt, die umgeändert werden müssen, und wann man es mit festen Werten, Adressen aus dem Monitor etc. zu tun hat. Dies ist auch der Grund, warum man kein Programm schreiben kann, das Ihnen die lästige Arbeit des Anpassens erspart. Der Rechner kann ein Problem eben nicht als Ganzes überblicken.

Das größte Problem dürfte dabei wohl das Erkennen von Tabellen innerhalb eines Programms sein, das heißt von Werten, die beim Verschieben nicht geändert werden dürfen.

In unserem nächsten Beispiel ist ab 1F5F der Text für einen Programmtitel abgespeichert. (in 1C5D wird darauf hingewiesen). Solche Tabellen erkennt man durch das dauernde Erscheinen von ASCII-Codes oder die Folge von Befehlen, die einfach keinen Sinn ergeben. So z.B. LD H,D – LD H,A; allein schon das Aufeinandertreffen dieser Codes, von denen der zweite die Funktion des ersten aufhebt, macht deutlich, daß es sich hier wohl um Werte einer Tabelle handelt. (Programmfehler sollten wir einmal ausschließen).

Vergleichen Sie diese Ausführungen mit den Artikeln im Journal 6/81 über den „Relocator“ und versuchen Sie einmal, ein Programm anhand obiger Tips zu verschieben.

Nochmals zusammenfassend eine mögliche Verfahrensweise

1. Programmstart und Speicherbereich auf ähnliche Adresse verschieben (z.B. durch Addition von 1000)

2. CALL- und JUMP-Aufrufe untersuchen; wenn innerhalb des Programms, dann verändern.

3. LOAD-Befehle untersuchen; wenn wahrscheinlich Adressen des Programms geladen werden, dann verändern.

4. Bei obigen 3 Punkten darauf achten, daß keine Tabelle vorliegt.

Bis zum Erscheinen des nächsten Heftes sind Sie sicher schon ganz firm in der Anwendung dieser Kniffe. Dann soll es direkt an die Anpassung der Programme an die verschiedenen Betriebssysteme gehen.

Funktionstaste-
Software Repeat

von Gustav W. Delius

Der Sinn dieses kleinen Programms ist es, dem Nascom-Benutzer möglichst viel Tipparbeit zu ersparen. Es bedient sich dazu zweier Methoden:

1. Funktionstaste — Wenn GRAPH 1 getippt wird, erscheint nicht das übliche Grafikzeichen, sondern eine vorher festgelegte Zeichenkette. Diese Zeichenkette wird vorn Nascom so behandelt, als würden die Zeichen einzeln auf der Tastatur gedrückt. Da die Zeichenkette jedes beliebiege Zeichen enthalten darf, also auch

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