Nascom Journal

  

Mai 1982 · Ausgabe 5

Bitte gestatten Sie mir, auch ein paar Worte zum Nascom-Journal zu ‚verlieren‘. Zweckmäßigerweise schön nach Punkten unterteilt. Falls Sie antworten wollen, braucht nicht zitiert werden. Leichter lesbar ist es dann auch.

1. Mein Computer

ist kein Nascom, sondern der LUXOR ABC-80. Da in beiden Geräten ja doch das gleiche Herz schlägt, bietet mir das Nascom-Journal eine Menge guter Informationen. CHIP oder MC kommen da nicht mit!

2. Sprache

Mit der Maschinensprache (auch der Assemblersprache) stehe ich leider immer noch auf Kriegsfuß. Obwohl langsamer und Platzraubender, ziehe ich das ganz normale BASIC (ohne PEEK und POKE) vor. Es gibt auch so noch genug Anpassungschwierigkeiten (d.h.: einfach abschreiben geht praktisch niemals).

3. Programme

In der Dezember-Ausgabe von Nascom-Journal waren viele brauchbare Programme zu finden. Derartiges noch öfter zu finden, würde mich sehr freuen. Das Programm ‚Seeschlacht‘ in der Ausgabe 1/82 ist gespickt mit POKE und PEEK, Und dazu noch mit dem mir gänzlich unbekannten DOKE und DEEK (wohl nahe Verwandte von POKE und PEEK?!).

Und wie funktionieren die verschiedenen SCREEN-Befehle (mal 3,4 mal 1,14 mal 29 usw.) ? Wird da Zeilenweise gelöscht oder ist das eine Cursorbewegung ? Wahrscheinlich letzteres ! Wenn ich dann noch den Nachsatz (für Nascom 3) richtig interpretiert habe, dann wird damit überwiegend der Bereich des Bildschirmspeichers direkt beeinflußt bzw. abgefragt. (Meine Befehle dazu SETDOT, DOT, CLRDOT = setzen, abfragen, löschen.) Um alleine diese Grafik richtig zu übertragen, braucht man nicht nur fast einen ‚Dr.‘ vor dem Namen, sondern auch noch sehr viel Zeit und vor allem eine Übersicht der Adressen. Oder sind es beim Nascom zufällig auch 50 Spalten und 72 Zeilen? Das wäre zu schön um wahr zu sein.

Ein Trost ist es, daß mir in diesem Program« sowieso zuviel geschossen wird. Aber man hätte doch gerne gewußt, wie es funktioniert.

4. Strichcode-Tod

Es ist zum weinen – wirklich !

Wenn es nicht gleich so läuft, wie geschmiert, dann braucht man doch nicht gleich aufzugeben?! Sicher, einem Listing kann man gleich den Wert des Programmes entnehmen (meistens jedenfalls!). Auch kann man fremde Sprachelemente gleich übersetzen bzw. beim Eintippen berücksichtigen. Das geht bei einem Strichkode-Programm leider nicht. Strichkode-Programme müssen darum entweder sehr gerätespezifisch oder in einem universellem BASIC erstellt werden. Und genau da wird auch für Sie der Pferdefuß an der eigentlich recht guten Sache versteckt gewesen sein. Eigentlich müßte ich Ihnen für Ihre Endscheidung dankbar sein. Denn Listings kann ich (meistens) übertragen, mit Nascom-Strichcode-Programmen könnte ich absolut nichts anfangen. Trotzdem stimmt mich der zu frühe Tod des Strichcodes traurig.

5. Die zwei Mitten

Wer wird denn diese Sache so verbissen sehen ?

Aber etwas ist an dieser Sache doch dran, gemeint ist die schadlose Abtrennung bestimmter Artikel. Nehmen wir hier zunächst als Beispiel das Programm ‚Seeschlacht‘ der Ausgabe 1/82. Wenn ich das Nascom-Journal nicht im Ganzen sondern nach Sachthemen getrennt aufbewahren möchte, käme die ‚Seeschlacht‘ unter ‚SPIELE‘ oder aber unter ‚BASIC‘ zu liegen. Aber oh weh! Die Seite 11 geht dabei verloren! Der Rest von ‚Irrgarten‘ gehört auch wohl noch in die Schublade ‚SPIELE‘, aber schon nicht mehr unter ‚BASIC‘. Aber ganz sicher passt die Sache mit dem ROM nicht in eine dieser beiden Schubladen. Also heißt es verzichten oder aber gleich zwei Kopien machen. Könnte die Seite 11 nicht mit einem kleineren Spielprogramm in BASIC oder auch mit einer beliebigen vergänglichen Mitteilung gefüllt sein? Dann gäbe es keine Abtrennprobleme.

Schön: Seiten 19-22 = Grafik-Erweiterung (+ Füller)
Schön: Seiten 23+24 = Format für Nassys
Schön: Seiten 25-30 = Seite(n) für Anfänger (+ gleichartiger Zusatz)
Schön: Seiten 31-33 = Sprachsynthese (Seite 34 Anzeigen)
Schön: Seite 18 = Inhalsverzeichnis (Seite 17 Anzeige).

Wenn Nascom-Journal von vorne bis hinten so systematisch aufgebaut wäre, wie die Ausgabe 1/82 in der letzten Hälfte, dann bräuchte kein Heft mit zwei Mitten erfunden werden. Auch MOTZ und MAUL, sowie die ‚Hand vor den Augen‘ wäre wohl überflüssig. Es genügte ja einfaches Abtrennen der guten von den schlechten Artikeln (je nach Geschmack oder Wissensstand). Soviel Tolleranz traue ich jedem Nascom-Journal-Leser zu. Auch den Redaktionsmitgliedern sollte man Tolleranz abverlangen können. Denn es ist zugegebenerweise doch eine Zumutung, wenn der Leser nicht das ganze ‚Werk‘ ‚schlucken‘ will, sondern hier und da ein endgültiges Urteil (Mappe X oder Y oder Papierkorb) sprechen will und man ihn dabei auch noch helfen soll (durch leichtere Trennbarkeit der Artikel). Den Redaktionsmitgliedern sollte es ein Trost sein, zu wissen, daß die meisten Leser sich freuen würden.

Ich sehe die ganze Sache nicht ganz so verbissen. Vielleicht liegt das daran, daß ich mich auch nach 15 aktiven Monaten Computer-Hobby noch als Anfänger einstufe.

6. Nachfrage

Betrifft ‚Programm aus der Luft‘ von Mary Jo Kostya.

Zuerst eine ganz dumme Frage (wegen der Anrede!]: Ist M.J.K, eine ‚Sie‘ oder ein ‚Er‘ ?

Wegen des Programmes BAER muß ich einmal nachhaken. Als Beringer der Vogelwarte Helgoland liegen mir einige von Groß-Computern ausgewertete Wiederfundblätter vor. Zum Testen des Programmes BAER habe ich die vorliegenden Taten damit nachgerechnet. Solange ich im östlichen Bereich bleibe, ist alles klar. So wie ich aber in den westlichen Bereich komme, ergeben sich kleinere, aber auch sehr große Abweichungen. Die Schuld daran möchte ich zunächst den kleineren Computern mit ihrem kleineren Programm geben. Sollte wirklich der ‚Große Bruder‘ schuld sein, so käme das einer mittleren Katastrophe gleich (Neuberechnung und Ausdruck einiger Tausend Unterlagen).

Hans-Dieter Schneider D-____ Esens

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